"The fat Bully Goering who once blurted out: 'When I hear the word culture I reach for my gun"

00.54: schilderij Helene Fourment, geschilderd door P.P. Rubens.
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Helene Fourment

 

HITLERS MADONNA UND DIE RETTER DER RAUBKUNST
Eine tonnenschwere Bombenlast droht zu explodieren, um einen unermesslichen Kunstschatz zu vernichten. Dieses Endzeitszenario im österreichischen Salzbergwerk Altaussee am Ende des Zweiten Weltkrieges beleuchtet die Dokumentation. Knapp 6.500 Kunstwerke lagen hier, darunter unzählige Meisterwerke der europäischen Kunstgeschichte: Michelangelos Brügger Madonna, der Genter Altar, Werke von Vermeer, Rubens, Rembrandt, Brueghel, Tintoretto.
Es war Hitlers Sammlung für das geplante „Führermuseum“ in Linz. Zum größten Teil bestand sie aus geraubter Kunst. Später berichteten die Retter, dass sogar die Mona Lisa von Leonardo da Vinci darunter gewesen sein soll. Ganz Europa hatte Hitler dafür plündern lassen, bevor er seine Schätze ab 1943 im Salzbergwerk kriegssicher verstecken ließ. Es war der größte Kunstschatz, der jemals an einem Ort gelagert wurde.
Kurz vor Kriegsende drohte seine Zerstörung. Der fanatische Gauleiter August Eigruber hatte die Bomben im Bergwerk deponieren lassen. Dem Feind sollte nach der absehbaren Niederlage keines dieser unschätzbar wertvollen Werke in die Hände fallen.
Wer waren die Retter des Kunstschatzes in Altaussee? Was waren ihre Motive? George Clooney erzählt die Geschichte in seinem Film "Monuments Men" natürlich hollywoodtauglich dramatisiert. Seine Helden retten die Kunst unter Einsatz ihres Lebens. Nach 1945 gab es viele, die behaupteten, den Schatz in der Salzmine Altaussee gerettet zu haben: Österreichische Widerstandskämpfer, ausgebildet vom Britischen Geheimdienst, die Bergwerksleitung ebenso wie die Restauratoren und Kunstexperten, die die Sammlung betreut hatten. Selbst Ernst Kaltenbrunner, Leiter des Reichssicherheitshauptamtes und einer der wichtigsten Männer Nazi-Deutschlands, stilisierte sich zum Retter dieser Kunstsammlung.
An der Geschichte dieser Rettung lässt sich vieles ablesen. So wird das Bergwerk in den letzten Tagen des Krieges zum Mikrokosmos des Deutschen Reichs. Auf engem Raum werden die existenziellen Fragen der Zeit verhandelt: Leistet man Befehlsgehorsam bis zum Tod oder lehnt man sich gegen die Terrorherrschaft der Nazis auf? Und ist das Kulturgut mehr wert als das eigene Leben?